In der Diskussion über die Aufnahme der Türkei in die Europäische Union spielt das Problem der Anerkennung eine wichtige Rolle: einerseits scheint die Aufnahme der Türkei ein folgerichtiges Ergebnis des demokratischen Gedankens zu sein, andererseits wird bestritten, dass die Türkei die historischen Erfahrungen der alten Mitgliedsstaaten teilen kann. Dieses Problem wird auf die Frage zugespitzt, ob für die Einheit der Europäischen Union die politische Identität wesentlich ist, oder ob die kulturelle Gleichartigkeit das entscheidende Gewicht hat. In diesem Aufsatz möchte ich zeigen, inwieweit der Prozess der europäischen Identitätsbildung von einer Veränderung europäischer Institutionen abhängig ist. Ich argumentiere dafür, dass die Frage nach der Einheit der Europäischen Union im Hinblick auf ihre juristischen Grundlagen zu klären ist, denn die Veränderungen europäischer Institutionen orientieren sich an der Notwendigkeit, Ansprüche auf Anerkennung zu befriedigen.
In the debate about the integration of Turkey in the European Union the problematic of recognition plays a significant roll: on one hand the integration of Turkey seems to be a desirable progress of democracy, on the other hand we doubt that Turkey can share our democratic principles. This problem arises the question of what the European Union is: a political entity? A geographic area, culturally and religiously homogenous? In this essay I would like to show, in which way the integration process of European Union is hang by a transformation of her Institutions. I argue that the request of political consistency of Europe comes from the frailty of her legal order. The transformation of the European Institutions, in fact, should tend to satisfy legitimates claims of recognition.